Melda hat ein Semester in Wien Studiert und erzählt euch heute von ihren Erfahrungen. Der Erfahrungsbericht gehört eigentlich noch zum Monat Oktober, wo wir als Hauptthema Studium & Ausbildung im In- und Ausland hatten.
Ich habe schon seit Beginn meines
Studiums an ein Auslandssemester gedacht, zögerte jedoch, da ich Nachteile im
Studium befürchtete.
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Foto: Melda N. |
Im 6. Semester entschied ich mich dann
doch die Chance zu nutzen und ein halbes Jahr in einer neuen Stadt und neuen
Hochschule zu studieren. Diese Entscheidung habe
ich auch nie bereut, denn ich hatte eine wunderschöne und unvergessliche Zeit
in Wien!
Österreich mag vielleicht nicht ganz
als das klassische „Ausland“ gelten, dennoch habe ich tolle Erfahrungen sammeln
können, tolle Menschen kennengelernt und mein Auslandssemester in Wien wirklich
sehr genossen!
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Foto: Melda N. |
Grundsätzlich gibt es für Studenten
zwei Möglichkeiten einen Auslandsaufenthalt zu machen: ein Praktikum oder ein
Studiensemester im Ausland. Ich habe mich für das Auslandsstudium entschieden,
da ich mein Praktikum im tip machen wollte und durfte.
Meine Hochschule kooperiert mit ca.
150 anderen Hochschulen weltweit, so dass ich genügend Auswahl hinsichtlich der
Partnerhochschulen und Länder hatte. Meine Wahl viel nach Wien.
Doch bevor es überhaupt losgehen
konnte, stand noch einiges an Papierkram an. Vorab musste ich mich erst einmal
im International Office der Hochschule bewerben.
Als ich die Zusage in Händen hielt,
folgten auch schon weitere Formulare.
Dabei ist besonders das sogenannte
„Learning Agreement“ wichtig, eine Vereinbarung über die Module die belegt
werden und welche an der Hochschule in Deutschland dafür anerkannt und somit
erlassen werden.
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Foto: Melda N. |
Letztlich wurde bei mir auch fast alles wie geplant
angerechnet, so dass ich keine großen Module nachholen musste.
Seitens des International Office aber
auch seitens der FH in Wien wurde ich sehr gut informiert, begleitet und konnte
mich bei Fragen jederzeit hinwenden.
Ich erhielt während meines Auslandssemester dann dank dem ganzen Papierkram auch Förderungen über Erasmus+ und konnte
darüber hinaus auch Auslands-Bafög beziehen.
Nachdem alle Vorbereitungen
abgeschlossen und mein Koffer gepackt war, ging es dann auch schon in das
wunderschöne Wien!
Die Erasmus-Studenten wurden von der
FH Campus Wien sehr schön aufgenommen und wir lernten uns erstmal bei einem
„Welcome Dinner“ kennen. Wir waren eine bunte Erasmus-Gruppe mit Leuten aus
verschiedensten Ländern und aus verschiedenen Studiengängen.
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Foto: Melda N. |
Wir haben uns alle super verstanden
und verbrachten auch den Großteil unserer Freizeit zusammen und erkundeten alle
Fassetten Wiens – von den prunkvollen Schlössern und Schlossgärten (die
übrigens im Sommer toll sind) bis hin zu den vielen Kneipen, Bars und dem
Nachtleben in Wien.
Da die meisten nur für ein Semester
dort waren, haben wir versucht so viel wie möglich mitzunehmen und ich denke,
dass uns das auch gut gelungen ist.
Während der Zeit in Wien wohnte ich
mit einer sehr netten Österreicherin in einer WG. Das war nochmal eine super
Möglichkeit neben den Erasmus-Freunden auch noch mit Österreichern in Kontakt
zu kommen, Insidertipps und Übersetzungen für das ein oder andere unbekannte
österreichische Wort zu erhalten.
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Foto: Melda N. |
Aber natürlich war ich bei dem ganzen
spaß auch zum Studieren da ;) Das Studium an der FH Campus Wien unterscheidet
sich doch von dem in Nürnberg. Wesentliche Unterschiede sind, dass es dort
kleinere Gruppen (Art Klassen) gibt, die das gesamte
Studium gemeinsam durchlaufen und alle Kurse gemeinsam haben.
Es gibt auch keinen festen Stundenplan
der sich wöchentlich wiederholt, sondern man erhält online einen Stundenplan
für das gesamte Semester. Hier gleicht fast keine Woche der nächsten.
Das war sogar manchmal von Vorteil,
denn so hatte ich mal nur an zwei Tagen in der Woche Vorlesungen und konnte
z.B. den Rest der Woche einen Trip nach Budapest machen. Im Normalfall war das eher
schwieriger, da es an der FH Campus Wien eine Anwesenheitspflicht gab. An den Unis in Österreich ist das
System aber nochmal anders als in der FH.
Ich habe mich in diesem halben Jahr
wirklich in Wien verliebt! Nicht nur, weil Wien wirklich wunderschön ist,
sondern auch einen besonderen Flair hat. Zwar ist man hier in einer Großstadt,
dennoch geht es aber sehr entspannt zu.
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Foto: Melda N. |
In der Stadt wird ständig etwas Neues
geboten, das reicht von Konzerten im Schloss Schönbrunn, Veranstaltungen am
Rathausplatz, spontanen Open Air Festivals bis hin zum großen Donauinselfest.
Es ist ständig etwas los und wer Lust hat, kann jeden Tag etwas Neues erleben
und machen.
Insbesondere im Sommer ist Wien
wirklich toll, da es viele öffentliche Räume gibt, wo man sich gemütlich
treffen, grillen oder baden gehen kann.
Nicht umsonst wurde Wien des Öfteren
zur Stadt mit der höchsten Lebensqualität gewählt.
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Foto: Melda N. |
Mein Auslandssemester in Wien war
letztendlich sogar schöner als ich es mir vorgestellt habe und ich kenne
niemanden von den Erasmus-Studenten die es bereut haben ein Semester dort
verbracht zu haben.
Es gibt zahlreiche Wege ins Ausland zu
gehen und man sollte nicht vergessen, dass der Weg auch über das Studium gehen
kann und so nochmal neue Perspektiven ermöglicht.
Ich kann nur sagen: Macht es! Es lohnt
sich. Und mal ehrlich, wann hat man jemals wieder die Chancen irgendwo auf der
Welt so unkompliziert ein halbes Jahr zu verbringen!?