Carla hat einen Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD) in Kolumbien gemacht und dort auch Weihnachten verbracht. Hier sind ihre persönlichen Erfahrungen.
Während
meines Freiwilligendienstes mit IJFD hatte ich die Möglichkeit, Weihnachten in
Kolumbien zu verbringen. Ein ganz besonderes Erlebnis, denn Weihnachten ist in
Kolumbien ziemlich anders als in Deutschland.
Ende November beginnt- wie auch bei uns- die Weihnachtszeit. Wirkliche Weihnachtsstimmung kam bei mir aber nicht auf, denn bei den ganzjährigen hochsommerlichen Temperaturen in meiner Gaststadt Girardot dachte ich sowieso die ganze Zeit, es wäre August.
Dies
änderte sich auch nicht, als meine Gastmutter begann die Weihnachtsdeko der
letzten Jahre aus einem Schrank zu holen und das ganze Haus zu schmücken.
Goldene Weihnachtskugeln, Girlanden, ein Tannenbaum aus Plastik (richtige
gibt’s in Kolumbien nicht), große Schneemännerfiguren und eine in bunt
leuchtende Lichterkette, die die gesamte Hausfassade schmückten, gehörten zum
Inventar. Doch als wäre es nicht genug, ging meine Gastmutter fast jeden Abend
nach der Arbeit in Einkaufsläden und kaufte neue Sachen. In unserem „conjunto“
(vergleichbar mit einem Reihenhauskomplex) hatte sich ein regelrechter Wettstreit
angebahnt, wer die meiste und die schönste Weihnachtsdeko hatte.
Das hatte auch
einen bestimmten Grund: am 16. November beginnt nämlich die sogenannte
„Novena“. Die „Novena“ ist eigentlich ein Weihnachtsgebet, von dem in den Tagen
vor Weihnachten jeweils ein Teil gebetet wird. Zu diesem Anlass trifft man
sich jeden Abend bei jemand anderem aus dem Freundeskreis, der Nachbarschaft
oder der Familie. Dann wird der Weihnachtsschmuck des Gastgebers bewundert,
aber besonders jedoch die Krippe. Anders als in Deutschland besteht die
typische Weihnachtskrippe nicht nur aus dem Stall, Jesus, Maria und Josef. Die
kolumbianische Weihnachtskrippe ist groß und um das Jesuskind herum befindet
sich eine regelrechte Landschaft, mit Schafherden, Bergen und vielen weiteren
Figuren.
Das Gebet ist allerdings nur ein kleiner Teil dieses abendlichen Treffens. Gemeinsam werden „Villancicos“ (Weihnachtslieder) gesungen und der Gastgeber serviert „Natilla“, ein Pudding aus Maismehl, meist mit Karamellgeschmack und „Buñuelos“, kleine Knödel aus Maniokmehl. Außerdem wird auch oft „Aguardiente“ getrunken, der typische kolumbianische Anisschnaps. Dann wird getanzt, diesmal allerdings auf eher normal erscheinende Tanzmusik, die die Kolumbianer ebenfalls als Weihnachtslieder bezeichnen, da man am Weihnachtsabend zu diesen Liedern tanzt.
Diese Tradition ist wirklich sehr schön, doch außerdem gibt es auch eine andere sehr schöne Weihnachtstradition, die mich sehr beeindruckt hat.
Ende November beginnt- wie auch bei uns- die Weihnachtszeit. Wirkliche Weihnachtsstimmung kam bei mir aber nicht auf, denn bei den ganzjährigen hochsommerlichen Temperaturen in meiner Gaststadt Girardot dachte ich sowieso die ganze Zeit, es wäre August.
Foto: Carla F. |
Foto: Carla F. |
Das Gebet ist allerdings nur ein kleiner Teil dieses abendlichen Treffens. Gemeinsam werden „Villancicos“ (Weihnachtslieder) gesungen und der Gastgeber serviert „Natilla“, ein Pudding aus Maismehl, meist mit Karamellgeschmack und „Buñuelos“, kleine Knödel aus Maniokmehl. Außerdem wird auch oft „Aguardiente“ getrunken, der typische kolumbianische Anisschnaps. Dann wird getanzt, diesmal allerdings auf eher normal erscheinende Tanzmusik, die die Kolumbianer ebenfalls als Weihnachtslieder bezeichnen, da man am Weihnachtsabend zu diesen Liedern tanzt.
Diese Tradition ist wirklich sehr schön, doch außerdem gibt es auch eine andere sehr schöne Weihnachtstradition, die mich sehr beeindruckt hat.
In der Nacht
von den 7. Auf den 8. Dezember (der Tag der Unbefleckten Empfängnis) werden zu
Ehren der in Kolumbien sehr verehrten „Virgen María“ (Jungfrau Maria) vor jedem
Haus viele Kerzen aufgestellt und angezündet. Manche Familien verkünsteln sich
dabei richtig, und basteln bunte Lichter und Kerzen, die sie zum Teil über der
ganzen Straße verteilen.
Überhaupt
sind „las luces Navidad“ (die Weihnachtslichter) etwas sehr wichtiges in
Kolumbien. Alles wird, fast schon übertrieben bunt und auffällig mit
Lichterketten geschmückt, vor allem in und um die Einkaufszentren.
Foto: Carla F. |
Weihnachten in Kolumbien war wirklich ein tolles Erlebnis, und sobald ich kann werde ich zur Weihnachtszeit wieder nach Kolumbien zurückkehren um noch mehr Traditionen und Arten, Weihnachten zu feiern, kennenzulernen.
In den Tagen bis Weihnachten folgen noch viele weitere Erfahrungen von Weihnachten Weltweit.
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